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1.Teilhabe Champion Lahn-Dill-Kreis

vom 28. November 2023

Der 1. Teilhabe Champion im Lahn-Dill-Kreis

Die Firma

Nachdem Haithem Meddeb schon seit seinem 17. Lebensjahr von einem eigenen Laden träumte, wagte er im Sommer 2022 schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnete die Firma MiFaDi- Print in der Fußgängerzone in Dillenburg. Seitdem baut er sein kleines Unternehmen konsequent und zielsicher immer weiter aus.

Bei Mifadiprint bekommt der Kunde bedruckte Werbemittel jedweder Art. Von der klassischen Kaffeetasse (gern mit eigenem Foto bedruckt), über „Streuartikel“, dem Handtuch mit persönlicher Widmung bestickt oder den bedruckten Vereinsshirts -hier findet der Kunde eine Vielzahl von personalisierten und individuellen (Geschenk-)Artikeln.

Aufgrund des wachsenden Auftragsvolumens wuchs die Notwendigkeit, Personal einzustellen

Der Weg

Im Frühsommer stellte sich unsere Mitarbeiterin Frau Mundt, die Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber im LDK, der Firma Mifadiprint vor und berichtete Herrn Meddeb über potentielle Fördermöglichkeiten, sollte er sich bei der Einstellung für einen Menschen mit einer Schwerbehinderung entscheiden.

Wichtig war es Herrn Meddeb eine*n Mitarbeiter*in zu finden, der die anfallenden Aufgaben bewältigen kann und zu seinem Unternehmen passt. Eine Schwerbehinderung sah er hierbei nicht als Hinderungsgrund an, denn eine Behinderung ist keine Bescheinigung zur Leistungsminderung.Viel zu oft wird Behinderung alleinig mit dem Sterotyp des Rollstuhlfahrers in Verbindung gebracht. Aber Schwerbehinderung ist genauso vielfältig wie der Arbeitsmarkt -Arbeitsplatz und Leistungsprofil der BewerberInnen müssen letztlich zusammenpassen.

Über das kommunale Jobcenter Lahn-Dill und in Zusammenarbeit mit unserem Integrationsfachdienst, stellten sich mehrere Bewerber*innen Herrn Meddeb vor und absolvierten teilweise ein Praktikum.Nicht für jeden der Bewerber war es der gewünschte Arbeitsplatz.

Schließlich fanden sich über diesen Weg zwei neue Mitarbeiterinnen von denen eine auf geringfügiger Basis und eine in Teilzeit arbeitet. Beide Frauen sind schwerbehindert. Die Behinderung steht jedoch im Geschäftsalltag nicht im Vordergrund. Herr Meddeb betont, dass er sich auf die Stärken seiner MitarbeiterInnen fokusiert was letztlich zu einer „Normalisierung“ der Behinderung seiner Mitarbeiterinnen führt.

Die Förderung

Eine Förderung des sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatzes erfolgt über das Kommunale Jobcenter in Form eines Eingliederungszuschusses und das Integrationsamt, welches in diesem Fall, neben einer sogenannten „Hepas-Prämie“ die Ausstattung des neugeschaffenen Arbeitsplatzes in großen Teilen übernimmt.

www.soziales.hessen.de/Menschen-mit-Behinderungen/Arbeitsmarkt/HePAS

www.verwaltungsportal.hessen.de/leistung?leistung_id=B100019_102730318

Der Preis

Der „Teilhabechampion des Monats“ wird erstmalig zum 3.12.2023, dem Tag der Menschen mit Behinderung, im Lahn-Dill-Kreis verliehen.

Er würdigt Unternehmen, die ganz still und selbstverständlich, Menschen mit einer Schwerbehinderung beschäftigen und die so aktiv dazu beitragen, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der Menschen, unabhängig von der Art oder Schwere ihrer Schwerbehinderung, gleiche Chancen und Wertschätzung erfahren.

Gemeinsam entscheiden die Wirtschaftsförderung des LDK, die Behindertenbeauftragte des LDK, der Inklusionsberater der HWK Wiesbaden und die Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber im LDK über die monatlich Ausgezeichneten.

Kriterien für die Auszeichnung: Die Verleihung des „Zukunftspreises für Arbeitsvielfalt“ erfolgt auf der Grundlage einer sorgfältigen Überprüfung und Bewertung der Bemühungen eines Unternehmens oder einer Organisation in folgenden Bereichen:

  1. Vielfaltsförderung: Die Implementierung von Maßnahmen und Programmen zur Unterstützung und Förderung von Vielfalt am Arbeitsplatz.
  2. Inklusive Unternehmenskultur: Die Schaffung einer Unternehmenskultur, die Offenheit, Toleranz und Respekt fördert und in der sich Mitarbeiter in ihrer Einzigartigkeit geschätzt fühlen.
  3. Gleiche Chancen: Die Gewährleistung gleicher beruflicher Chancen für alle Mitarbeiter, unabhängig von ihren individuellen Merkmalen.
  4. Innovative Ansätze: Die Entwicklung und Umsetzung innovativer Strategien zur Integration von Vielfalt in die Unternehmensstrategie und -praktiken.

Gesucht werden „Geschichten“, die exemplarisch für das gute Miteinander und die Selbstverständlichkeit stehen, dass auch Menschen mit einer Schwerbehinderung im Arbeitsleben qualitative und quantitative Leistungen erbringen und dass Arbeitgeber*innen dieses erkannt haben und in ihrem Unternehmen „leben“.

Auszeichnung: Die Preisträger des „Zukunftspreises für Diversität im Arbeitsleben“ werden mit einer Urkunde geehrt und es wird ein Logo verliehen, dass von dem Unternehmen auch öffentlichkeitswirksam, medial genutzt werden darf.

Wirkung und Anerkennung: Diese Auszeichnung stellt nicht nur eine Anerkennung der Bemühungen des Unternehmens dar, sondern kann auch dazu beitragen, das Ansehen und den Ruf des Unternehmens zu stärken. Es fördert die Wahrnehmung des Unternehmens als Vorreiter in Sachen Vielfalt und Inklusion in der Arbeitswelt.

Der „Teilhabechampion des Monats“ ist somit eine besondere Anerkennung für Betriebe und Institutionen, die sich aktiv für eine bessere, inklusivere und vielfältigere Zukunft am Arbeitsplatz einsetzen.

Von links: Susanne Eiben (Behindertenbeauftragte LDK), Mitarbeiterin Frau Eisel, Haithem Meddeb, Monika Mundt (EAA, Regionale Diakonie an der Dill), Johannes Krätzer (Inklusionsberater Handwerkskammer Wiesbaden)

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